Zunächst stellt sich die Frage: Was sind Ihre Ziele und was sind die Ziele Ihres Kindes? Wenn der Weg in Richtung einer professionellen Ausbildung und Karriere als Pianist führen soll, ist es ideal, wenn das Kind schon sehr früh mit dem Klavierunterricht beginnt. Ich selbst begann erst mit sieben Jahren mit dem Klavierspielen, was relativ spät ist. Trotzdem hatte ich von Anfang an zweimal in der Woche 30 Minuten Einzelunterricht. Ab dem dritten Unterrichtsjahr wurden es zweimal 45 Minuten pro Woche.
Das Erlernen von Musik ist jedoch umfassend und geht weit über den Instrumentalunterricht hinaus. Sie umfasst auch wichtige Nebenfächer wie Gehörbildung, Rhythmus, Parlato (Rhythmisches Notenlesen) und später Musiktheorie, Harmonielehre und Chor. In diesen Fächern werden Fähigkeiten wie Notenlesen, Rhythmusgefühl und Gehörbildung gezielt trainiert, so dass sich der Klavierunterricht auf andere wesentliche Aspekte wie Interpretation, Technik und Kreativität konzentrieren kann.
Heutzutage haben Kinder neben der Schule oft viele andere Aktivitäten wie Sport, was es schwer macht, sich mehrere Stunden pro Woche ausschließlich mit Musik zu beschäftigen.
Das bedeutet aber nicht, dass der Unterricht all diese Fähigkeiten nicht integrieren kann – Der Lernprozess wird jedoch mehr Zeit in Anspruch nehmen
Ein Beispiel: In einer 60-minütigen Unterrichtsstunde könnten 15 Minuten für Gehörbildung und Rhythmusübungen und die restlichen 45 Minuten für das Klavierspielen verwendet werden. Es dauert einige Jahre, bis ein Kind Notenlesen und Rhythmusgefühl sicher beherrscht, sodass diese Fähigkeiten fast automatisch ablaufen. Dadurch kann es später viel schneller und besser neue Stücke lernen und auswendig spielen.
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